27. Okt 2020

Manfred Krug und eine Jugend in der DDR

Unser Manfred Krug. Der Schauspieler und Sänger, der sowohl in der DDR, als auch später im „Westen“ berühmt war und geliebt wurde. Am 21. Oktober 2016 ist er viel zu früh gestorben und mich würde interessieren, ob er heute, in diesen wahnsinnigen Zeiten, ein serviler „Staatskünstler“ wäre, oder ob er den Mut hätte, eine eigene Meinung zu haben.

Damals – vor vier Jahren – schrieb ich darüber, was er uns in unserer Jugend bedeutete. In Bezug auf seine Musik. Aber das war nicht alles. Er war auch ein wunderbarer Schauspieler, der in so vielen Filmen spielte, dass man sie gar nicht aufzählen kann. Er erinnerte mich seltsamerweise immer an meinen Vater, ich weiß nicht, warum. Ein bisschen das Aussehen, die Körpersprache, aber auch der Widerstandsgeist. – Hier jedenfalls das, was ich schrieb, als er starb, im Oktober 2016:

„Das war nur ein Moment“. Eine LP von „Amiga“, wie das Anfang der Siebziger hieß. Und dann „Ein Hauch von Frühling“, auch so eine LP, auch von Amiga, dem einzigen Popmusiklabel der DDR. Und beide besungen von unserem Schauspieler-Superhelden Manfred Krug. Er war männlich und er war schlagfertig und ein wunderbarer, einfühlsamer Sänger dazu. Diese beiden Langspielplatten ganz lange und immer wieder laufen lassen und auf dem Teppich liegen, träumen und mit den Beinen strampeln. Jugend konnte auch in der DDR wundervoll sein. Danke, Manfred Krug!


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