Traurige Zeiten. Draußen ist es düster und kalt. – Ok, heute scheint die Sonne. Auch ein Zeichen. Es ist still. Coronastill. Sogar am vermeintlich helllichten Tag. Ich werde noch fünf Rätsel schreiben, dann verabschiede ich mich vom Rundfunk Berlin Brandenburg. Von meinem langjährigen Haussender rbbKultur, wie er sich seit vergangenem Jahr nennt. Ein Sender, in dem es Entwicklungen gibt, denen ich nicht mehr einfach zuschauen kann. Deshalb ziehe ich eher die Reißleine, als gedacht und geplant. Am 30. November läuft mein letztes Rätsel. Und ich werde frei sein. Befreit von Menschen, mit denen ich nicht mehr arbeiten kann und will, befreit von Unterwerfung, befreit für Neues.
Ich bin traurig und glücklich zugleich – es waren immerhin 17 Jahre. Seltsamerweise auf den Tag genau. Nicht, dass ich so etwas in meinem – nunmehr schon ziemlich langen Leben – nicht schon einmal erlebt hätte. Immer ist da diese Träne im Knopfloch. Zu neuesten Vorschlägen der rbbKultur-Leitung, mein Rätsel als amputierte Version zu senden, sage ich NEIN.
Und ja – es amüsiert mich mehr, als es mich verzweifeln lässt. – Ich schau nach vorn. Wie ich es immer getan habe. Ich kann schreiben. Ich weiß, dass ich das gut kann. Dieses Bewusstsein gibt mir die Kraft, eine andere Zukunft anzusteuern, in diesen traurigen und dunklen Zeiten. In diesen ganz und gar un-rosigen Zeiten. Das Tal wird durchschritten. Jedes Ende ist ein Anfang. Halleluja!